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INFORMATIK

dellierer sehr direkt bei der Einhaltung der relevanten Standards mit «Fehler- hinweisen» und Anleitungen. Ebenso führen wir auf der Austauschebene zahl- reiche Modellierungsbeispiele, welche kopiert und so standardkonform einge- setzt werden können, ohne dass man ein BPM-Experte sein muss. Im Bereich IKS wird das ähnlich unterstützt, aber in Zü- rich vor allem auch die kantonalen Vor- gaben. Die Hemmschwelle, sich mit Prozessen auseinanderzusetzen, ist teils hoch. Wie sieht das in den Zürcher Gemein- den aus? Das ist in den Zürcher Gemeinden nicht anders. Es muss immer einen Vorreiter und ein paar Anreize geben. Der Vorrei- ter in Zürich war die Stadt Dübendorf, welche ein bereits vorhandenes Organi- sationshandbuch innert weniger Monate komplett, inklusive aller organisatori- scher Voraussetzungen auf diese Platt- form gebracht hat. Dübendorf teilt die Prozesse und das Wissen mit interessier- ten Gemeinden. Anreize wurden ver- schiedene geschaffen. Etwa durch die

der Kommunalverwaltung. Eine integ- rierte, organisationseinheitenübergrei- fende Prozesssicht erlaubt die konse- quente Ausrichtung des Verwaltungs- handelns auf den Bürger/Kunden und eine Flexibilisierung der Organisation. Der Austausch der Prozesse führt zu Di- alog, dieser wiederum zu einer Harmo- nisierung und zur klaren Deklaration von «Prozessübergängen». Im Zeitalter von Fusionen, Kooperationen, Outsourcing und demWandel der Berufsbilder bildet diese Dokumentation die Basis für sol- che «Projekte». Sie unterstützt aber auch bei der Beschaffung von Softwarean- wendungen und deren Integration bis hin zur Schulungsdokumentation. Seitens der Eidgenossenschaft gibt es schon länger Bestrebungen, Abläufe zu harmonisieren und gemeinsame Stan- dards festzulegen. Wozu die Zürcher Plattform? Was die Idee und die Zielsetzung an- geht, eigentlich gar nicht. Was die Zür- cher Gemeinden unterscheidet, ist, dass sie es tun und aktiv leben, sich gegen- seitig anspornen und so wirklich etwas erreichen. Die BPM-Plattform der Zürcher Gemeinden kann auch direkt die schweizweite «eCH-Prozessaustauschplatt- form für Gemeinden und Kantone» mit Prozessen be- liefern und unterstützt so auch einen helvetischen Dia- log. Die Grundlage ist eCH mit ihren Standards und Hilfsmitteln, was eine gute Basis für Standardisierung und letztend- lich Harmonisierung darstellt. Blicken wir noch kurz in die Zukunft, wohin geht die Reise, was ist als Nächstes geplant? Die Verwaltungen sind zunehmend ge- fordert hinsichtlich Effizienz und Effekti- vität. In derWirtschaft helfen Standards und Prozesse seit Jahren, attraktiv, kon- kurrenzfähig und kundenorientiert zu sein. eCH hat dazu viele Grundlagen für das eGovernment geschaffen, welche aber nur als Empfehlung gelten. Es sind keine verbindlichen Normen. Wenn sich nun Gemeinden, Städte und auch Kan- tone vermehrt an solchen Standards

Integration eines automati- sierten IKS, die Austausch- plattform, einen sogenannten First-Level-Support, also eine direkte Hotline und umfas- sende Begleitung mit Schu- lungen und Workshops, hinzukommt die direkte

Benno Häfliger.

Bild: zvg

«Dübendorf teilt die Prozesse und das Wissen mit anderen Gemeinden.»

orientieren, dann wird eGovernment in der Schweiz sehr viel strukturierter und kundenfreundlicher. Die Prozesse aufzu- zeichnen, schafft Transparenz, und die Risiken zu beherrschen, schafft Ver- trauen. Sowohl intern als auch extern. Damit das nachhaltig erfolgreich ist, ver- suchen wir die Plattform weiter auszu- bauen, vor allem aber innerhalb der Verwaltungen alle Bereiche zu adressie- ren. Das scheint uns in Zürich zu gelin- gen mit den Oberstufenschulen oder den Berufswahlschulen. Nutzen zu stif- ten, ist nicht eine Frage der Technologie, sondern des Miteinanders und des dazu gehörigenWillens.

Anbindung interner Dokumentensysteme und die laufende Er-

gänzung der Grundlagen auf der Austauschebene. So wird die Hürde, sich mit Prozessen auseinanderzusetzen, immer tie- fer, und der Nutzen durch die fort- schreitende Zahl an Prozessen auf der Austauschplattform immer grösser. Ak- tuell haben auch die Schulen die Platt- form als sehr wertvoll erkannt und bil- den ihre Prozesse ebenfalls ab. Wo ist der Nutzen, wenn die Gemein- den sich über Abläufe austauschen? Die Analyse und Optimierung von Ver- waltungsabläufen ist eine zentrale Vor- aussetzung für die erfolgreiche organisa- torische und techni- sche Umgestaltung

ngeeigneten ewerbern bgesagt

Interview: czd

Informationen: www.tinyurl.com/Prozesse-ZH www.suisse-epolice.ch

X unterschriebener Vertrag erhalten? ja

Referenzen einholen

Entscheid für Bewerber

F100-A05 Arbeitsvertrag

Absage schreiben

Stellenbesetzung abgeschlossen

Prozess «Stelle besetzen» bei komplexen, aber wechselnden Abläufen hilft ein Pro- zess, nichts zu vergessen. Grafik: IG-ICT/czd

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