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INFORMATIK

Prozesse aufzeichnen schafft Transparenz und Vertrauen Die Zürcher Gemeinden arbeiten eng zusammen, wenn es um den Austausch ihrer Abläufe und Prozesse geht. Das bringt alle weiter und hilft auch kleinen Gemeinden, effizienter und kundenorientierter zu werden, sagt Benno Häfliger.

Experten, ein Webportal für die Mitar- beitenden der Gemeinde oder Stadt und eine Austauschplattform. Der Einsatz

Die Plattformwird über Berechtigungen gesteuert. Sie kann also auch durch an- dere Gemeinden oder Gemeindever- bünde wie dies die IG ICT/VZGV darstellt analog eingesetzt werden. Wir bieten ein sogenanntes «Flatfee»-Modell, also eine fixe Jahresgebühr an, welche sich nach der Grösse der Gemeinde richtet. Weil sich die Plattform vor allem auch der Einhaltung der eCH-Standards ver- schrieben hat, können weitere Gemein- deverbände sehr schnell ähnliche Er- folge erzielen. So interessieren sich zum Beispiel auch die Luzerner Gemeinden dafür. Experten fürs Modellieren von Prozes- sen sind nicht in allen Gemeinden zu finden. Die «BPM-Plattform für Verwaltungen» orientiert sich an den eCH-Standards und setzt daher auf die «Modellie-

Die Exekutiven undVerwaltungen in den Gemeinden setzen sich zuneh- mend mit ihren Managementpro-

der Plattform bedingt keiner- lei technische Installation sei- tens Verwaltung und kann innert kürzester Zeit durch jede Gemeinde genutzt wer- den. Das Herz der Plattform bildet eine Modellierungslösung. Wir haben dazu eine eCH-kon-

zessen auseinander. Welche Vorteile bringt regelmässiger Austausch? Benno Häfliger: Jede Verwal- tung funktioniert prozess- und letztendlich kundenorientiert. Die grosse Herausforderung für E-Government liegt darin, dieses Bewusstsein in der

«Die eCH- Standards werden unterstützt, ein IKS ist eingebaut.»

Verwaltung zu entwickeln und zu för- dern. Verwaltungsprozesse müssen auf die Kundenprozesse ausgerichtet und mit ihnen synchronisiert werden. Die Verwaltung sollte ja bürger- und unter- nehmensorientiert denken und han- deln. Je besser dies der Verwaltung ge- lingt, desto effizienter ist sie, sie wird aber auch effektiver. Welche Rolle spielen die Angestellten? Die Mitarbeitenden derVerwaltung müs- sen horizontal durch dieVerwaltung ver-

forme Modellierungsbibliothek erstellt, das heisst, die eCH-Standards werden aktiv unterstützt und ein umfassendes und ausgereiftes Integriertes Kontroll- system (IKS) wurde eingebaut. Wie funktioniert der Austausch? Er findet auf der Austauschplattform statt. Sie ist das wirkliche Highlight. Hier publizieren die angeschlossenen Ge- meinden Prozesse, Informationen und tauschen diese bei Bedarf direkt über die Plattform aus. Es findet aber auch ein

rungssprache» BPMN 2.0. Die Plattform un- terstützt die Mo-

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F100-A04 Gespräche

laufende Prozesse mitgestalten können. Das ist vor allem ein mentaler Prozess. Die Vorgesetzten sind ebenso gefordert sowie ein integrales Vorgehen mit einer feinfühligen Projektkommunikation. Die Zürcher Gemeinden sind diesbe- züglich schon weit. Unter der Leitung der Interessengemeinschaft ICT (IG ICT) und des Vereins Zürcher Gemein- deschreiber undVerwaltungsfachleute (VZGV) wurde eine Prozessplattform geschaffen, auf der Modelle, Wissen und Erfahrungen gesammelt und aus- getauscht werden.Wie umfangreich ist die Plattform? Die Plattform der Zürcher Gemeinden umfasst drei Bereiche. Einen Modellie- rungsteil für die internen und externen

reger persönlicher Austausch statt. Etwa bei Präsentatio- nen einzelner Gemeinden untereinander oder im Rah- men der Anwendergruppe. Das führte sehr schnell zu einer hohen Prozessreife und einer umfassenden Pro- zessbibliothek, weil jede Ge- meinde mit unterschiedli- chen Prozessen anfängt. Vor allem die kleineren Gemein- den können so von den grö- sseren profitieren, und das Ganze wird dadurch natürlich auch etwas harmonisierter.

Selektion der Bewerbungen

Können auch Gemeinden aus anderen Kantonen vom Wissen profitieren?

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SCHWEIZER GEMEINDE 4 l 2015

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