May 2014

AKTUELL

Lärm an der Quelle bekämpfen Abschnitte von Gemeindestrassen, die übermässigen Lärm verursachen, müssen bis Ende März 2018 saniert werden. Eine Möglichkeit ist der Einbau lärmarmer Beläge. Damit können Gemeinden auch allfälligen künftigen Forderungen nach Lärmentschädigungen entgegenwirken.

Gemäss neuen Berechnungen des Bun- desamts für Umwelt (Bafu) ist in der Schweiz tagsüber jede fünfte Person am Wohnort von schädlichem Strassenlärm betroffen. In der Nacht ist es jede sechste Person. Das Umweltschutzgesetz und die Lärmschutzverordnung verpflichten Bund resp. Kantone und Gemeinden, Strassenabschnitte, die übermässigen Lärmverursachen, bis 2015 resp. 2018 zu sanieren. Schon heute können Eigen- tümer von Liegenschaften Lärmentschä- digungen geltend machen. Anstelle der bisherigen richterlichen Entschädigungs- praxis soll eine neue Regelung im Um- weltschutzgesetz geprüft werden. Mit einer Lärmausgleichsnorm (LAN) soll den betroffenen Grundeigentümern ein gesetzlicher Anspruch auf eine jährliche Auszahlung von Ausgleichsleistungen gewährt werden. Die finanziellen Folgen wären vor allem für Gemeinden und Kantone, welche die meisten Strassen besitzen, beträchtlich. Die Schweizerische Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-Konferenz hat sich im Rahmen der Vorkonsultation gegen die LAN ausgesprochen. Das Eidgenös- sische Departement für Umwelt, Ver- kehr, Energie und Kommunikation prüft jetzt Alternativen. Das Grippemedikament Tamiflu wirke nur schwach und habe ausgeprägtere Nebenwirkungen als bisher bekannt, die Einlagerung des Medikaments durch Regierungen sei zu hinterfragen: Zu diesem Schluss kommen Wissen- schaftler des Forschernetzwerks Coch- rane. Ihre Resultate wurden Mitte April in der britischen Medizinzeitschrift «Bri- tish Medical Journal» veröffentlicht. Die Herstellerfirma Roche widerspricht den Ergebnissen der Cochrane Collabora- tion in einer Stellungnahme.

Einbau eines Strassenbelags.

Bild: Baerlocher Partner AG

weniger pro geschützte Person», sagt Sophie Hoehn, Sektionschefin Stras- senlärm beim Bafu. Um den Erfah- rungsaustausch und den Einbau lärm- armer Strassenbeläge zu fördern, hat das Bafu auf seiner Website u.a. eine Liste mit Best-Practice-Beispielen auf- geschaltet. pb

Lärmarme Strassenbeläge wirken flächendeckend

Die Lärmbekämpfung muss laut Bafu in Zukunft noch stärker an der Quelle an- setzen. Eine Möglichkeit im Strassenbe- reich ist der Einbau lärmarmer Beläge. Der Bund beteiligt sich an der Erfor- schung lärmarmer Beläge und leistet Beiträge an deren Einbau auf Innerorts- strecken. «Im Gegensatz zu Schall- schutzwänden wirken lärmarme Stras- senbeläge flächendeckend und kosten

Informationen: www.tinyurl.com/n7fyp3o www.tinyurl.com/kpytzcp

Tamiflu und Pandemieplanung

Dienstleistungen für die Bevölkerung», sagt Maria Luisa Zürcher, stellvertre- tende Direktorin des SGV und Mitglied der Eidgenössischen Pandemiekommis- sion. Es gehe um die Information der Bevölkerung, die Sicherstellung des kommunalen Gesundheitswesens, die Sicherstellung der Trinkwasser- und Energieversorgung und der Abfallent- sorgung und die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit. Für die weiteren konkreten Schutzmassnahmen sind Bund und Kantone zuständig. «Eine op- timale Pandemiebewältigung hängt wesentlich von den Vorbereitungsarbei- ten ab», sagt Zürcher. Darauf habe der SGV Gemeinden und Städte mit dem Artikel in der «Schweizer Gemeinde» über die Pandemieplanung aufmerksam gemacht. pb/sda

Pandemieplanung hat die neue Coch- rane-Analyse keine unmittelbaren Kon- sequenzen», sagte Daniel Koch, Leiter Abteilung Übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit ge- genüber dem «Tagesanzeiger». Man werde die Fachdiskussion weltweit ab- warten. Der Schweizerische Gemeinde- verband (SGV) empfiehlt den Gemein- den, Konzepte zurVorbereitung auf eine Pandemie zu erarbeiten (siehe Artikel in der Märzausgabe). Aus seiner Sicht hat die Fachdiskussion um das Medika- ment Tamiflu ebenso wenig wie auf Bundesebene direkten Einfluss auf die Vorbereitungsarbeiten für einen mögli- chen Pandemiefall in Gemeinden. «Für die Verwaltungen der Gemeinden geht es während einer Pandemie primär um die Sicherstellung von lebenswichtigen

Pandemiebewältigung dank guter Vorbereitung

Auch die Schweizer Regierung hat im Zuge des Vogelgrippeausbruchs von 2003 sowie bei der Schweinegrippe von 2009 Tamiflu eingelagert. «Für unsere

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Schweizer Gemeinde 5/14

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