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INFRASTRUKTUREN UND ENERGIEVERBRAUCH

In Chur ist die Kläranlage auch ein Solarkraftwerk Abwasseranlagen gehören in einer Gemeinde zu den grössten Stromver- braucherinnen. Nicht so in Chur: Seit einem Jahr wird in der ARA auch Solarstrom produziert. Das Pilotprojekt hat verschiedene Preise gewonnen.

Ziel der Energiestrategie 2050 des Bun- des ist es, die erneuerbare Strompro- duktion deutlich zu steigern, wobei vor allem die Solaranlagen imVordergrund stehen. Gesucht sind dabei Standorte, die weder grüne Flächen verbauen noch das Landschaftsbild beeinträchtigen. Kläranlagen liegen meistens etwas ab- seits der Siedlungen und verfügen mit den Klärbecken über enorme, bereits

überbaute Flächen, sodass sie günstige Standorte für Solarfaltdächer bieten. In Chur haben die städtischen Tiefbaudi- enste, welche dem Departement Bau Planung Umwelt unterstellt sind, auf der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Chur zusammen mit der IBC Energie Wasser Chur und dem Start-up dhp tech- nology eine solche Infrastruktur genutzt. Mit diesem Pilotprojekt wurde die Eigen-

versorgung der ARA mit Solarstrom um zirka 20 Prozent erhöht.

Ausbau für fast doppelt so viele Einwohnerinnen und Einwohner

Die ARA der Stadt Chur wurde im Jahr 1975 mit einer Kapazität von 75000 Ein- wohnergleichwerten erstellt. Nebst der Abwasserreinigung sind die Mitarbeiter unter der Leitung von Curdin Hedinger

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SCHWEIZER GEMEINDE 6 l 2019

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