6_2019

IMMOBILIENMANAGEMENT

wichtiger Faktor für das kommunale Im- mobilienmanagement ist. Nichstdesto- trotz bestehen Hemmschwellen, die ei- nen Transfer des guten Willens in die Praxis behindern. Eine davon ist die Frage nach den Verantwortlichkeiten. Ein heterogenes Portfolio braucht eine klare Organisation Schulanlagen, Gemeindehäuser, Alters- heime, Mehrzweckhallen, Werkhöfe, Feuerwehrgebäude, verschiedenste Hochbauten für Sport, Kultur und Freizeit sowie Liegenschaften des Finanzvermö- gens (meist Wohngebäude) – das alles gehört zur «Standardausrüstung» eines kommunalen Gebäudeparks. Um diese vielfältige Zusammenstellung nachhal- tig zu führen, sind unterschiedlichste Fähigkeiten und Kenntnisse gefragt: po- litisches Verständnis, Kenntnisse der Bedürfnisse der unterschiedlichen Sta- keholder und Kommunikationsvermö- gen gehören zu den wichtigsten. Es ist essenziell, dass die zuständigen Perso- nen eng zusammenarbeiten und ihre Kompetenzen optimal einbringen kön- nen. Werden wichtige Akteure und ihre Sichtweisen vernachlässigt, scheitern Projekte spätestens an der Urne. Die Pro- zess- und Organisationsgestaltung sollte aus diesem Grund gut durchdacht und aufgegleist werden. Gutes Immobilienmanagement senkt auch den Energieverbrauch Rund 50 Prozent des schweizerischen Gesamtenergieverbrauchs geht zulasten von Bestandsimmobilien. Aus diesem Grund setzt die bundesrätliche Energie- strategie 2050 grosse Hoffnungen auf die

kontinuierliche energetische Erneuerung der Hochbauten. Besonders Gemeinden mit einem Energiestadtlabel werden zur Verantwortung gezogen. Um den richti- gen Weg für eine effektive Umsetzung der energetischen Massnahmen zu fin- den, wird eine Immobilienstrategie emp- fohlen. Bei deren Entwicklung werden Gemeinden unweigerlich damit konfron- tiert, den aktuellen Immobilienbestand aufzunehmen, die Bedürfnisse und dar- aus abgeleiteten baulichen und betrieb- lichen Massnahmen zu identifizieren und die Entwicklung der Gemeinde und ihres Umfelds zu beobachten. Politik undVerwaltung Hand in Hand Um all diese Informationen zu sammeln, sind Inputs aus der Verwaltung und aus der Politik gefragt. Erstere ist zuständig für eine materielleAuslegeordnung: Flä- chen, baulicher Zustand, energetische Qualität, Wert, Verantwortlichkeiten im Betrieb und jährliche Kostenfolgen. Die Politik sollte sich der langfristigen Ziele, Handlungsfelder und übergeordneten Strategien annehmen. Herausforderun- gen dabei sind etwa das Abschätzen künftiger Bevölkerungszahlen und ge- sellschaftlicher Ansprüche und der gene- rellen Positionierung der Gemeinde. Werden all diese Informationen und Werte zusammengestellt, entsteht ein Instrument, das als langfristige Leitlinie für kostenbewusstes Immobilienma- nagement über den gesamten Lebens- zyklus dient. Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass die folgenden In- haltspunkte in der Immobilienstrategie vertreten sein sollten:

• Zielsetzungen/Strategie/Umfeld • Ist- und Sollzustand Liegenschaften • Energie- und CO 2 -Absenkpfad • Organisation und Instrumente für das Immobilienmanagement • Prozesse, Leistungen undVerantwort- lichkeiten • Masterplan Immobilien mit langfristi- ger Massnahmen- und Kostenplanung Damit das Führungsinstrument seinen Zweck erfüllt, gilt es, das Dokument nicht zwingend im Eiltempo zu erstellen, son- dern auf Partizipation bei der Entwick- lung und Implementation zu setzen. Dies ermöglicht die Antizipation potenzieller Risiken und Chancen. Damit in der Pra- xis richtig agiert und reagiert werden kann, ist es besonders wichtig, dass Pro- zesse, Leistungen und Verantwortlich- keiten für die verschiedenen Verwal- tungsabteilungen unmissverständlich festgehalten werden. Kommunale Gebäude planen und bewirtschaften sanu future learning ag führt im No- vember 2019 den Praxiskurs «Kom- munale Gebäude planen und bewirt- schaften: energieeffizient und kostenoptimiert» durch. Mehr Infor- mationen zum Angebot unter www.sanu.ch/19SMKG.

Marc Münster, Direktor und Projektleiter sanu future learning ag

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