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MOSAIK

Amden vor Tatsachen gestellt In Amden wird das Kurhaus geschlossen. Ab 2016 soll es als Zentrum für Asylsuchende genutzt werden. Der Kanton hat die Gemeinde erst informiert, als der Mietvertrag unterzeichnet war.

 Vorschau Die nächste Ausgabe erscheint nach der Sommerpause. Schwerpunkt ist der Service public und ein Rückblick auf die Highlights der Suisse Public. Ausserdem berichten wir über den Heimfall der Wasserkraft imWallis.

Impressum

52. Jahrgang / Nr. 525 / Juni/Juin

Herausgeber/éditeur Schweizerischer Gemeindeverband Association des Communes Suisses

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Peter Camenzind (czd), Chefredaktor Philippe Blatter (pb), Redaktor Beatrice Sigrist (bs), Layout/Administration info@chgemeinden.ch Christian Schneider, Redaktion SKSG

Urs Roth, Gemeindepräsident von Amden.

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Bild: zvg

Das Kurhaus wird seit 91 Jahren von Ordensschwestern geführt und ist vor 25 Jahren umfassend saniert und erwei- tert worden. Nachwuchssorgen des Or- dens und strukturelle Veränderungen haben dazu geführt, dass der Orden den Komplex an den Kanton vermietet hat, der seinerseits bis zu 120 Asylsuchende in unserer Gemeinde mit knapp 1800 Einwohnern unterbringen wird. Die Gemeindebehörde erfuhr davon, als der Mietvertrag bereits unterschrieben und die künftige Verwendung beschlos- sen war. Der Kanton begründete dieses Vorgehen, das Übergehen der Gemein- debehörden, damit, dass es sonst kaum mehr möglich wäre, an geeignete Unter- künfte zu gelangen. Staatliches Handeln muss verhältnis- mässig sein, so steht es in Artikel 5 der Bundesverfassung. Der Anteil der Asyl- suchenden an der Bevölkerung wird in Amden künftig über sechs Prozent betra- gen. Nimmt man nur das eigentliche Dorf, wo sich das Zentrum befinden wird, beträgt der Anteil gar um die zehn

Prozent. Ich muss Ihnen nicht vorrech- nen, wie gross ein Asylbewerberzent- rum sein müsste, wenn es in einer Stadt wie Zürich oder St. Gallen betrieben würde und das Verhältnis das gleiche wäre. Ein Zentrum müsse eine gewisse Grösse haben, um wirtschaftlich betrie- ben werden zu können, heisst es. Das leuchtet ein. Kleinere Zentren, auf mehr Gemeinden verteilt, wären weniger wirtschaftlich. Es stellt sich aber die Frage, ob dies aus gesellschaftspoliti- scher Sicht nicht einige Steuerfranken wert wäre. Das ginge allerdings nur im Einverneh- men zwischen Bund, Kanton und Ge- meindebehörden. Die Gemeindebehör- den müssten frühzeitig informiert und ins Boot geholt werden. Und die Ge- meinden untereinander müssten eine gewisse Solidarität an denTag legen.

Auflage/tirage (WEMF/REMP 2014/2015) Verkaufte Auflage/tirage vendu 2063 Ex. Gratisauflage/tirage gratuit 1156 Ex. Total/total 3627 Ex.

Urs Roth, Gemeindepräsident

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SCHWEIZER GEMEINDE 6 l 2015

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