5/2017
BIODIVERSITÄT: WALDWIRTSCHAFT
Gegenüberstellung der Bedeutung wirtschaftlicher und identitätsstiftender/ moralischer Motive von juristischen Kleinwaldbesitzenden
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Klein Mittel Gross
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Bedeutung identitätsstiftender/moralischer Motive
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rtschaftlicher Motive
Bedeutung wi
öffentlich-rechtliche Stiftung
politische Gemeinde
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Leistungen rentiert, bedarf es leistungs- fähiger Strukturen zur Bewirtschaftung desWaldes. Alle Gemeinden, auch jene mit einigen Hundert Hektaren Wald, sollten deshalb ihre betrieblichen Rah- menbedingungen überprüfen. Soll der Wald einer Gemeinde weiterhin mit einem eigenen Forstbetrieb bewirt- schaftet werden, ist unter den heutigen Voraussetzungen ein Zusammen- schluss mit anderen Waldbesitzenden zu einem Forstbetrieb mit wenigenTau- send HektarenWald notwendig. DavidWalker, Vera Hertig INTERFACE Politikstudien Forschung Beratung Ein Forschungsprojekt, das vom Fonds zur Förderung der Wald- und Holzforschung von Bund und Kantonen finanziert wurde, zeigt die unterschiedliche Bedeutung, die dem Wald beigemessen wird. Grafik: Interface
öffentlich-rechtliche Körperschaft ohne Steuerhoheit
privat-rechtliche Körperschaft
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tig geklärt? Damit eine Gemeinde ihre strategische Verantwortung als Eigentü- merin ihres Waldes voll wahrnehmen kann, sind diese Fragen zum Verhältnis gegenüber der beratenden Forstfachper- son zu beantworten. Das DossierWald wird unterschätzt Die Konsequenz aus den vorangegange- nen Ausführungen ist, dass in den für den Wald zuständigen Gremien einer Gemeinde in erster Linie betriebswirt- schaftliches und zu einem gewissen Grad auch forstfachliches Wissen vor- handen sein muss. Aus der Perspektive des Waldes wenig vorteilhaft ist die Situation, dass das Dossier Wald für Politikerinnen und Politiker wenig «at- traktiv» ist (geringe «ökonomische» Be- deutung, ständige Defizite, vager Kreis von Nutzniessenden usw.). Folglich ha- ben häufig die neuen Behördenmitglie- der das Dossier Wald zu übernehmen und geben dieses oft bei nächster Gele- genheit wieder ab. Da die Zeiträume im Zusammenhang mit der Nutzung des Waldes lang sind, ist es vonVorteil, wenn die zuständigen Personen in der Exeku- tive mehr als eine Amtsperiode für das Dossier Wald verantwortlich sind. Damit die Waldpflege, die Ernte von Holz aber auch das Erbringen anderer
Hintergrund überraschte die Erkenntnis aus unserem Forschungsprojekt, dass ein grosser Teil der befragten Gemein- den über kein Dokument verfügt, wel- ches strategische Grundsätze zur mittel- bis langfristigen Nutzung ihres Waldes festhält. Gerade weil sich Gemeinden mit eigenemWald in einem Spannungs- feld zwischen unternehmerischen und politisch-gesellschaftlichen Ansprüchen bewegen, empfehlen wir den Gemein- den, dass sie in einem kurzen Strategie- papier Ziele und Massnahmen zur Nut- zung ihresWaldes festhalten. Forstfachpersonen wie die Revierförsterin oder allenfalls der Betriebsleiter des Forst- betriebs spielen eine zentrale Rolle bei der Beratung von Gemeindebehörden. Aus unserer Untersuchung ziehen wir den Schluss, dass sich die Gemeinden kritisch mit der Rolle der sie beratenden Forst- fachperson auseinandersetzen sollten. Sind sie als Eigentümerin desWaldes aus- reichend über die Nutzung ihres Waldes informiert? Sind die Informationsunter- schiede, die demVerhältnis zwischen der Gemeinde als Auftraggeberin und der beratenden Forstfachperson als Auftrag- nehmerin innewohnen, nicht zu gross? Sind die Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen zwischen Gemeinde und beratender Forstfachperson eindeu-
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SCHWEIZER GEMEINDE 5 l 2017
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