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Die zentrale Abfallverwertungsanlage des ZAB steht in Bazenheid (SG).

Bild: Sascha Erni

schaften können die Säcke zum Problem werden; nicht nur im ländlichen Südt- hurgau bedienen sich vieleWildtiere am wöchentlichen Kehricht-Buffet. Der ZAB finanziert sich über Entsor- gungsgebühren, also in letzter Konse- quenz durch die Verursacher selbst, er- klärt Claudio Bianculli. Es würden auch mit der Umstellung auf UFB für die Ge- meinden und damit Steuerzahler kaum Mehrkosten entstehen, denn der ZAB

sungen weitgehend zu verzichten. «Der Verband kann die Strukturen beispiels- weise durch natürliche Fluktuationen anpassen», sagt Bianculli.

Mehr Komfort und Umweltschutz Karl Brändle, Gemeindepräsident von Bütschwil-Ganterschwil, fasst den Nut- zen für die Einwohner seiner Gemeinde zusammen. «Die Unterflurbehälter kön- nen 365 Tage im Jahr uneingeschränkt benutzt werden, es gibt keine herumste- henden Abfallsäcke mehr.» Durch UFB reduziert sich auch die Anzahl Sammel- fahrten durch dieWohnquartiere – «mas- siv», wie Brändle ergänzt. Damit sinkt die

Sascha Erni

«Die mit Stein fusionierte Gemeinde Nesslau wollte die Infrastruktur flä- chendeckend anbieten. Im Nachgang interessierten sich immer mehr Ver- bandsgemeinden für diese Lösung.»

Claudio Bianculli, Vorsitzender der Geschäftsleitung ZAB.

unterstützt jeden Standort mit 10000 Franken. Das decke ziemlich genau die Kosten für einen halbversenkten Unter- flurbehälter, so Bianculli. Durch mögli- che Einsparungen bei Personal und Lo- gistik sowie erhöhte Rückvergütungen könne es durchaus sein, dass die Ge- meinden von der UFB-Umstellung lang- fristig auch finanziell profitieren werden. Zurzeit jedoch halten sich etwaige Spar- potenziale noch im Rahmen. Bis die Um- stellung abgeschlossen sein wird, muss der ZAB faktisch zwei Bereitstellungsar- ten bedienen: UFB und Kehrichtsäcke am Strassenrand. Umgekehrt ermög- licht es die lange Projektzeit, auf Entlas-

Lärm- und Feinstaubbelastung. Bütsch- wil-Ganterschwil hatte die Umstellung bereits nach einem Jahr hinter sich und ist mit dem neuen Sammelkonzept sehr zufrieden. Noch nicht ganz so weit ist Wattwil. Bislang sind 37 der geplanten 60 UFB installiert, weitere Standorte be- finden sich in Realisierung, wie Alois Gunzenreiner sagt. Neben den genannten Pluspunkten ist sicher auch der vorteilhaftere Eindruck zu nennen: Stinkende Kehrichtsäcke ma- chen in einerTourismusregion wie dem Toggenburg eine schlechte Falle, beto- nen Bürger immer wieder. Und auch für weniger touristisch ausgerichtete Ort-

Noch fahren die Sammelwagen durch die Wohnquartiere. Doch die Unterflurbehälter reduzieren ihre Anzahl massiv. Bild: Sascha Erni

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