2_2021

LU zur Finanzierung von mittelgrossen Gemeinden 240 unterschiedliche Gemeinden, 4-6 Mrd.CHF)

FINANZEN

ge

Anteil der Institutionellen am Finanzierungsvolumen

43% 36% 35% 38% 49%

49%

0% 10% 20% 30% 40% 50%

50%

43%

36% 35% 38%

40%

4%

30%

2.64% Pensionskassen c ompenswiss S uva Versicherungen übrige

10% 20%

meindefinanzierungen 2007 bis 2019 Ø Zins 6% 9% 5%

Durchschnittsverzinsung der Gemeindefinanzierungen

8%

7% 8%

0.0% 0.5% 1.0% 1.5% 2.0% 2.5% 3.0% 3.5%

20%

9%

12%

3.04%

5%

3.0% 2.6% 2.0% 1.2% 0.7%

10% 10%

10%

19%

6% 7%

9%

6%

1.95%

4%

0%

2007 2019 Studien der HSLU zur Finanzierung von mittelgrossen Gemeinden (jeweils 200 – 240 unterschiedliche Gemeinden, 4 – 6 Mrd. CHF) 2010 2013 2016

1.15%

0.74%

2007 Abb. 2: Die Struktur der Finanzierungspartner hat sich in den letzten zwölf Jahren stark gewandelt. Der Anteil der Bankfinanzierungen stieg nach der Finanzkrise auf rund 65%, lag dann aber in der Studie von 2019 nur noch bei 51%. Da Gemeindefinanzierungen auch für institutionelle Investoren als sichere Kapitalanlagen attraktiv sind, ist das Spektrum der Finanzierungspartner bei den Nichtbanken breiter geworden. Grafik: HSLU

2010 2019 Studien der HSLU zur Finanzierung von mittelgrossen Gemeinden (jeweils 200-240 unterschiedliche Gemeinden, 4-6 Mrd.CHF) 2013 2016

würde sich ein Anstieg des Zinsniveaus bei den meisten Gemeinden nur verzö- gert auf die durchschnittlichen Finan- zierungskosten auswirken. Die Zinsän- derungsrisiken halten sich deshalb in Grenzen. Optimistischer Ausblick, nötige Umsicht beim Schuldenmanagement Kurzfristig wird das tief bleibende Zins- niveau die Gemeinden weiterhin entlas- ten. Das heisst, die Gemeinden können ihren Finanzierungsbedarf zu extrem tiefen Kosten decken. Dies ist auch des- halb positiv zu werten, weil angesichts des aktuellen Investitionsbedarfs und der wirtschaftlichen Situation (Corona) viele Gemeinden eine steigende Ver- schuldung erwarten. Längerfristig könnte die (höhere) Verschuldung aller- dings dann zu einem Problem werden, wenn die Zinsen steigen. Aus Sicht der Gemeinden lohnt sich deshalb ein umsichtiges Schuldenma- nagement. Dabei sind vor allem die fol- genden pragmatischen Tipps zu emp- fehlen: • Brutto- und Nettoschulden – trotz Verlockungen durch tiefe Zinsen – be- grenzen • Kapital- und Zinsbindung der einzel- nen Kreditpositionen regelmässig analysieren und bewusst steuern • In der Finanzplanung auch die Aus- wirkungen eines Zinsanstiegs simu- lieren (Szenarien) • Flexibilität bei schwankenden Liquidi- tätsbedürfnissen wahren (z.B. Rück- zahlung von Schulden, Nutzung offe- ner Kreditlimiten) 28.48 28.55

• Festzinsdarlehen auf der Zeitachse staffeln • Tiefes Zinsniveau und flache Zins- kurve zur Aufnahme langfristiger Dar- lehen nutzen • Bei Finanzierungen mehrere Offerten von Banken und Nichtbanken einho- len (direkt, über Broker oder über Ver- mittlungsplattformen) • Negativzinsen zur Optimierung des Finanzmanagements nutzen (Zinser- trag durch Aufnahme kurz- und mit- telfristiger Schulden) 21 15 10 15 20 25 30 35 40 45

ndefinanzierungen (Swapsatz >1 Jahr)

Durchschnittsm rgen Gemeindefinanzierungen (in BP)

40

21 15 19 34 40

34

19

Christoph Lengwiler, externer Dozent am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern

0 5

2007

2010 2019 Studien der HSLU zur Finanzierung von mittelgrossen Gemeinden (jeweils 200-240 unterschiedliche Gemeinden, 4-6 Mrd.CHF) 2013 2016

mehr als 10 Jahren

Anteil der Laufzeiten von mehr als zehn Jahren

25%

6% 8%

22%

20%

17%

10% 17% 22%

15%

10%

10%

8%

6%

5%

0%

2007

2010 2019 Studien der HSLU zur Finanzierung von mittelgrossen Gemeinden (jeweils 200 – 240 unterschiedliche Gemeinden, 4 – 6 Mrd. CHF) 2013 2016

Abb. 3: Der Anteil der Kredite mit sehr langen Laufzeiten ist gestiegen.

Grafik: HSLU

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SCHWEIZER GEMEINDE 1/2 l 2021

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