11_2018
JOBPERSPEKTIVEN IM TOURISMUS
DieTourismusbranche hat Integrationspotenzial Ein interdisziplinäres Projekt der Hochschule Luzern nimmt die Tourismusbranche unter die Lupe und zeigt Möglichkeiten für integrative Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigung auf.
Ob in der Hotelküche, an der Rezeption oder im Service – dieTourismusbranche bietet vielseitigeArbeitsplätze mit unter- schiedlichen Anforderungsprofilen. Im Rahmen des Projekts «Arbeitsfeld Tou- rismus integrativ» hat die Hochschule Luzern das Potenzial der Branche für Menschen mit einer Beeinträchtigung untersucht. Aus den Resultaten schliesst Barbara Rosenberg-Taufer vom Depar- tement Wirtschaft: «Es gibt in fast allen Tourismussparten Integrationsmöglich- keiten für Menschen mit Beeinträchti- gung.» Sie leitet gemeinsam mit Widu- kind Zenker vom Departement Soziale Arbeit das Forschungsprojekt.
ment für die Betriebe positiv auf die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit aus- wirken. Rosenberg-Taufer ist überzeugt: «EineArbeit auszuführen und dafür Lohn undWertschätzung zu erhalten, führt bei Menschen mit einer Beeinträchtigung oft zu einem Gleichwertigkeitsgefühl und damit verbunden zu einer höheren Le- bensqualität.» DieTätigkeiten bringen sie in Kontakt mit Gästen, Vorgesetzten und Arbeitskolleginnen und -kollegen und fördern ihre Integration. «In vielen Be- trieben sind die Mitarbeitenden in den Teams bereits so eingebunden, dass ihre Beeinträchtigung in den Hintergrund tritt», ergänzt Widukind Zenker.
Neue Personalressource Integrative Arbeitsplätze bringen Betrie- ben viele Vorteile. Gerade für dieTouris- musbranche, die in einigen Bereichen von Arbeitskräftemangel betroffen ist oder nur saisonal Angestellte findet, er- schliesst sich dadurch eine neue Perso- nalressource. «Hier lassen sich moti- vierte, loyale und vor allem langjährige Mitarbeitende rekrutieren», so Rosen- berg-Taufer. Sie werden von ihren Ar- beitskolleginnen und -kollegen oft als Bereicherung geschätzt, und die sozialen Kompetenzen im Unternehmen verbes- sern sich aufgrund der Diversität. Darü- ber hinaus kann sich das soziale Engage-
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SCHWEIZER GEMEINDE 11 l 2018
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