10 2015
MOSAIK
Mit Kopf, Herz und Hand Das Ziel unserer humanitären Tradition ist, dass die Asylsuchenden ein rasches Verfahren bekommen. Eine transparente Kommunikation ist entscheidend.
Vorschau In der nächsten Ausgabe wandern wir mit Stadtplaner Prof. Jürg Sulzer im Limmattal und reden über die neue Raumplanung. Vor den Türen der Verwaltungen steht die Genera- tionY. Was sind das für Leute?
Impressum
52. Jahrgang / Nr. 528 / Oktober/octobre
Herausgeber/éditeur Schweizerischer Gemeindeverband Association des Communes Suisses
Partnerschaften/partenariats Fachorganisation Kommunale Infrastruktur Organisation Infrastructures communales Konferenz der Stadt- und Gemeindeschreiber Conférence des Secrétaires Municipaux Verlag und Redaktion/éditions et rédaction Laupenstrasse 35, Postfach, 3001 Bern Tel. 031 380 70 00
www.chgemeinden.ch www.chcommunes.ch
Renate Gautschy, Gemeindeammann von Gontenschwil (AG) und Vorstandsmitglied des Schweizerischen Gemeindeverbandes.
Bild: zvg
Peter Camenzind (czd), Chefredaktor Philippe Blatter (pb), Redaktor Beatrice Sigrist (bs), Layout/Administration info@chgemeinden.ch Christian Schneider, Redaktion SKSG
Seit den 1980er-Jahren wird der Begriff «humanitäre Tradition» verstärkt poli- tisch besetzt – sowohl von den Gegnern als auch von den Befürwortern einer re- striktiverenAsylpraxis. Diese Diskussion ist wichtiger denn je, sie ist mit der ge- sellschaftlichenVeränderung fortlaufend zu führen. Die Flüchtlinge und die Men- schenwanderung sind die eine, die Bür- gerinnen und Bürger die andere Seite. Die Erwartungen und die Ängste sind unterschiedlich und nicht zu unterschät- zen. Unsere Bevölkerung hat ein Recht darauf, dass sie nicht übergangen wird, dass sie sich nie übergangen fühlt. Die objektive Berichterstattung durch die Medien ist wichtig. Die Menschen sind auf derWanderung Richtung Sicherheit, Schutz und Geborgenheit. Bund, Kan- tone und Gemeinden müssen diese grosse Herausforderung mit Kopf, Herz und Hand bewältigen. Es bleibt wenig Zeit zu diskutieren. Wir brauchen die Zeit, um Übergangslösungen anzubie- ten. Ich schreibe ganz bewusst von Über- gangslösungen, von einer konsequen- ten und fairen Asylpolitik. Das Ziel unserer humanitären Tradition ist, dass die Asylsuchenden und die Menschen, die auf derWanderung sind, auf der Su- che nach einem besseren, aber vor allem nach einem sicheren Leben, ein rasches Verfahren bekommen. Und dass ihnen
die Rückkehr in ihr Heimatland wieder ermöglicht wird. Es braucht mutige und rasche Entscheidungen von uns Politi- kern, einerseits für die Menschen, die wirklich bedroht sind, und andererseits für die Menschen, die illegal einreisen und hier kein Bleiberecht haben. Wir müssen die Ressourcen für die echten Flüchtlinge einsetzen können. Der Weg über «vorläufig aufgenommen» ent- spricht der humanitärenVerantwortung. Aussenpolitik verstärken Wie kann die Hilfe vor Ort verbessert werden? Mit einem unermüdlichen Ein- satz in der Aussenpolitik. Diese muss verstärkt stattfinden. Wir können nicht die ganze Welt aufnehmen. Wenn wir uns überlasten, kippt unser System, und dann helfen wir gar niemandem mehr. Nicht anderen und nicht uns selber. Es gilt, die Voraussetzungen zu schaffen, damit wir jederzeit handlungsfähig sind. Die Gemeinden setzen auch in diesem Fall um, sie sind bei allen Betroffenen, bei der Bevölkerung. Und sie fordern Kantonsregierungen und den Bundesrat auf, politisch aktiver zu werden. Eine unmissverständliche und transparente Kommunikation ist insbesondere in Kri- senzeiten entscheidend.
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Renate Gautschy
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SCHWEIZER GEMEINDE 10 l 2015
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